Auf die Plätze, fertig, Fisch!

08. 05. 2017

Am 11.04.2017 war es endlich soweit – wir haben die ersten Fische in die Aquaponik-Anlage einsetzen können. Seit einigen Wochen sind wir dabei im Gewächshaus des ownhome eine Aquaponik-Anlage zu realisieren, das dadurch zum produktiven Wintergarten und chicen Wohnraum wird.

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Weltweit spielt die Versorgung mit Fisch für die Ernährung der Weltbevölkerung eine große Rolle. Die Weltmeere sind als bisher größter Fischlieferant schon vor Jahren an ihre Grenzen gestoßen. Trotzdem wird immer mehr Fisch konsumiert. Dieser Zuwachs ist auf den Ausbau von Aquakultur zurückzuführen (Waite et al., 2014). Aquaponik ist die Kombination aus Fischhaltung (Aquakultur) und dem Anbau von Nutzpflanzen mit kontrolliert gedüngter Bewässerung (Hydroponik). Wo an anderer Stelle die Abwässer aus der Fischhaltung zu starken Veränderungen in den umgebenden Ökosystemen führen, zB in norwegischen Fjorden oder asiatischen Teichanlagen, werden bei der Aquaponik die nährstoffreichen Abwässer zur Chance indem sie nach mechanischer und biologischer Aufbereitung zur Pflanzenernährung verwendet werden. Dies kann sehr ressourcen- und flächeneffizient geschehen, zB durch den Einsatz von vertikalen Anbausystemen (zB ZipGrow) und die effiziente Aufbereitung der Fischabwässer. Das gereinigte Wasser steht anschließend wieder den Fischen zur Verfügung. Je nach Größe des Systems wird es so möglich sich teilweise selbst mit Lebensmitteln zu versorgen, mit gutem Gewissen, eigenverantwortlich und generationengerecht. Ob die Fische dann „nur“ zur Zierde sind oder auch gegessen werden sollen kann dann JedeR für sich selbst entscheiden. :)

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Aber wie sieht ein gutes Leben für einen Fisch aus? Das haben wir uns bei der Umsetzung oft gefragt. Der gesellschaftliche Diskurs zum Thema Tierwohl ist teilweise zwar begonnen worden, aber was dies für die Erzeugung von Fischen oder auch Insekten heißt ist oft noch nicht Teil der Diskussion. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass gute Wasserwerte, Artgenossen, Platz für Bewegung und artgerechtes Futter einen Fisch schon sehr glücklich und zufrieden machen können. Deshalb überwachen wir die relevanten Wasserwerte, vor allem den im Wasser gelösten Sauerstoff, die Temperatur und den pH-Wert permanent um im Bedarfsfall regulierend eingreifen zu können. Damit es auch den Pflanzen gut geht folgt außerdem die elektrische Leitfähigkeit, als Indikator für den Salz- bzw. Nährstoffgehalt. Um die Pflanzenernährung zu optimieren werden externe Laboranalysen zur Verfügbarkeit von Mikronährstoffen beauftragt, außerdem wird die Pflanzengesundheit zukünftig durch einen perkolierten Wurmkompost unterstützt. Vielleicht springt dabei auch der ein oder andere Leckerbissen für einen Fisch heraus. Darüber hinaus setzen wir auf hochwertiges Mischfutter und ergänzend auf eigens erzeugte Insekten. Welcher Fisch würde dazu schon nein sagen?

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Wir beraten und übernehmen Verantwortung für die Konzeption, Planung und Umsetzung Ihrer eigenen Aquaponik-Anlage und dem zugehörigen Monitoring- und Regelsystem – für erhöhtes Tier- und Pflanzenwohl und für alle Beteiligten mehr Freude während dem Betrieb.

Quellen:
Waite, R., Beveridge, M., Brummett, R., Castine, S., Chaiyawannakarn, N., Kaushik, S., Mungkung, R., Nawapakpilai, S., Phillips, M. (2014) Working Paper, Installment 5 of Creating a Sustainable Food Future. Washington, DC: World Resources Institute

Tags: aquaponik, wasser, aquakultur, hydroponik